Blog 2: Arbeitsaufgaben und Ausflüge

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Willkommen zu unserem zweiten Blog. In diesem Blog erzählen wir euch etwas über die Arbeit und was wir zwischenzeitlich alles erlebt haben.

Bereits schon in den ersten Wochen konnte ich (Rafael) vieles lernen und sammelte wertvolle Erfahrungen. Bevor ich ins Ausland ging, hatte ich nur eine grobe Vorstellung vom Arbeitsprozess der Müllerei. Am Anfang bekam ich ein paar einfachere Aufgaben, wie zum Beispiel das Erstellen und Ausbessern von Stahlzeichnungen. Aber auch hierbei lernte ich Neues in der Arbeitstechnik und musste mich das erste Mal vertieft mit den Maschinen und dem Prozess auseinandersetzen. Ich nutzte dafür vermehrt verschiedenste Applikationen und Zeichnungen. Am Anfang wusste ich nicht genau, welche Angaben auf den Zeichnungen relevant sind und wie viel Information es brauchte. Dies führte dazu, dass ich teilweise die Zeichnungen mit zu vielen oder zu wenigen Angaben erstellte. Anhand der Korrekturen bekam ich eine bessere Vorstellung, welche Angaben auf die Zeichnungen mussten, und konnte diese nach einer Überarbeitung schliesslich freigeben. Solche Situationen nehme ich stehts als neue Gelegenheit wahr, um neue, wertvolle Erfahrung mitzunehmen. Mit der Zeit musste ich mich mehr mit dem Prozess und den verschiedensten Diagrammen auseinandersetzen. So konnten wir an einer Schulung teilnehmen, welche uns den groben Ablauf der Müllerei und die Maschinen näherbrachten.

Arbeitsplatz von Rafael


Nachdem die Stahlzeichnungen alle erstellt waren, durfte ich das erste Mal ein Druckluftdiagramm selbstständig aufzeichnen. Da ich dies noch nie zuvor gesehen hatte, hatte ich dementsprechend keine Ahnung, wie ich anfangen sollte. Dank einer Vorlage und ein paar kurzen Inputs eines Projektleiters schaffte ich es, das komplette Diagramm zu verstehen und zu vervollständigen. Auch hierbei lernte ich viel Neues dazu. Als nächstes durfte ich ein «Wasserdiagramm» erstellen, welches die Wasserleitungen mit dem nötigen Drücken aufzeigt. Auch hier wusste ich nicht, wie ich ein solches erstellen musste. Es stellt sich aber heraus, dass es ziemlich einfach war, da ich lediglich eine Vorlage kopieren konnte und diese ändern musste. Obwohl ich lediglich ein paar Symbole löschen musste, wollte ich trotzdem das Diagramm «lesen» und verstehen können, weshalb ich dem Projektleiter so manche Fragen stellte.
Zurzeit arbeite ich gerade daran, eine Zeichnung für die Luftsammelleitungen zu erstellen. Diese nimmt deutlich mehr Aufwand in Anspruch und auch hierbei habe ich bereits viel Interessantes gelernt.
Ich freue mich, während dieser Zeit noch vieles lernen zu können und möchte so viel Erfahrung wie möglich sammeln.

Hassan II Moschee
Wir haben uns im ersten Monat die Zeit genommen, um an den Wochenenden Casablanca besser kennen zu lernen. Casablanca ist zwar keine touristische Stadt, dennoch hat sie einiges zu bieten. Als erstes sind wir die bekannte Hassan II Moschee anschauen gegangen. Dieses spektakuläre Bauwerk hat uns den Atem geraubt. Wir haben nicht damit gerechnet, dass es diese Dimensionen hat. Es ist die grösste Moschee in ganz Afrika und die siebtgrösste der Welt. Das Minarett (Der Turm, welcher an der Moschee steht) ist das zweitgrösste der Welt mit stolzen 210 Meter. Die Moschee bietet im Inneren Platz für 25’000 Gläubige und draussen auch noch für 80’000. Uns blieb leider der Eintritt verwehrt, da wir genau zur Gebetsstunde eintrafen. Wir haben auch noch weiteres von Casablanca gesehen, darunter die Morocco Mall und die Medina (Altstadt).

Am Freitag, 08.09.2023 um 22:11 geschah es. Ein Erdbeben erschütterte Marokko. Es war das erste grosse Erdbeben seit über 60 Jahren. Obwohl das Epizentrum im Atlasgebirge war, konnte man es bis nach Portugal spüren. Wir waren zu diesem Zeitpunkt Zuhause in unseren Appartements, trotzdem konnten wir es in Casablanca sehr gut spüren. Am Anfang waren wir beide sehr verwirrt und wussten nicht, was geschieht. Als das Beben kurze Zeit später bereits aufhörte, haben wir erst realisiert, dass dies ein Erdbeben war. Wir haben uns aber nicht mehr viele weitere Gedanken darüber gemacht. Am nächsten Morgen haben uns die schlimmen Nachrichten erreicht. Das Erdbeben zerstörte viele kleine Dörfer im Atlasgebirge sowie die touristische Stadt Marrakech, welche auch nicht verschont blieb. Die Nachrichten waren voll mit schlimmen Bildern von eingestürzten Häuser, Menschen, welche draussen schlafen müssen und der traurigen Nachricht, wie viele Menschen bereits ihr Leben verloren haben.

Letztes Wochenende haben wir uns auf einen Tagestripp in die Hauptstadt Rabat begeben. Früh morgens ging es für uns los mit dem Taxi zum Bahnhof. Von dort aus waren wir etwa eine Stunde mit dem Zug unterwegs. In Rabat angekommen, haben wir uns auf den Weg zum Hassan Turm gemacht. Dieser Turm ist Teil eines unvollendeten Grossprojekts, welches eine religiöse Stätte werden sollte. Der Turm ist 44 Meter hoch, geplant waren jedoch 80 Meter. Gegenüber befindet sich das Mausoleum von Mohamed V, welches von acht Wachleuten bewacht wurde. Es war eindrücklich zu sehen, wie massiv diese Bauwerke sind. Anschliessend haben wir uns zu Fuss auf den Weg zur Medina gemacht. Unterwegs hat uns eine wunderschöne Aussicht überrascht.

In der Medina sind wir erst einmal etwas herumgelaufen und haben uns all die Verkaufsstände begutachtet. Da die Medina aus etlichen kleinen und verwinkelten Gassen besteht, ist es leicht, sich darin zu verirren.


Als wir nach dem Mittagessen unseren Weg wieder zurück zur Hauptstrasse fanden, haben wir uns auf den Weg zu unserem nächsten Ziel, der Kashbah der Oudayas gemacht. Das ist eine Festung, welche im
12. Jahrhundert von den almohadischen Sultanen Abd-el-Moumen und Yacoub el-Mansour in Auftrag gegeben wurde. Von dort aus hat man eine atemberaubende Sicht auf das Meer und den Strand. Dort haben wir uns etwas zur Ruhe gesetzt und die Aussicht genossen. Etwas später sind wir an die Promenade und haben da in einem Café, welches sich auf einem Schiff befand, einen Fruchtsaft genossen.

Als wir nach einer Weile hungrig wurden, haben wir uns auf die Suche nach einem Restaurant gemacht. Nach einer kurzen Internetsuche haben wir ein schönes Restaurant gefunden, welches sich in der Medina befindet. Als wir in das Restaurant eintraten, haben wir uns sehr gefreut, da es traditionell eingerichtet war. Wir genossen dort ein leckeres und traditionales Abendessen auf der Dachterrasse. Um den Abend ausklingen zu lassen, haben wir uns erneut an die Promenade begeben. Die Stimmung an der Promenade war ausgelassen, alles leuchtete und jeder war gut drauf. Das war der perfekte Abschluss für unseren Tag. Erschöpft nach einem erlebnisreichen Tag haben wir uns auf den Rückweg gemacht und sind spät abends Zuhause angekommen.

Nun haben wir bereits die hälfte der Zeit vom Auslandsaufenthalt hinter uns und freuen uns auf die verbleibende Zeit hier.

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